Taschenfilter

Taschenfilter sind Luftfilter, die in Lüftungs- und Klimaanlagen verwendet werden, um Partikel aus der Luft zu entfernen. Sie bestehen aus einer Reihe von Taschen oder Beuteln, die aus einem Filtermaterial wie synthetischen Fasern oder Glasfasern hergestellt sind. Diese Taschen sind in einem Rahmen angeordnet und bilden zusammen den Filter.

Die Funktionsweise eines Taschenfilters beruht auf dem Prinzip der mechanischen Filtration. Wenn Luft durch den Filter strömt, werden Partikel wie Staub, Pollen, Schimmelsporen, Tierhaare und andere Verunreinigungen vom Filtermaterial zurückgehalten. Die Größe der zurückgehaltenen Partikel hängt von der Filterklasse und der Feinheit des Filtermaterials ab.

Im Inneren der Taschenfilter erfolgt die Abscheidung der Partikel durch verschiedene Mechanismen wie Trägheit, Diffusion, Sieben und Elektrostatik. Größere Partikel werden häufig durch Trägheit und Sieben zurückgehalten, während kleinere Partikel durch Diffusion und Elektrostatik zurückgehalten werden können.

Taschenfilter bieten im Vergleich zu anderen Filtertypen wie Panelfilter eine größere Filterfläche und damit eine höhere Partikelrückhaltekapazität. Sie sind in verschiedenen Effizienzklassen erhältlich, die durch Normen wie die Filterklassen nach EN 779 (nicht mehr gültig) oder ISO 16890 definiert sind.

Die regelmäßige Wartung und der Austausch von Taschenfiltern sind wichtig, um eine optimale Leistung des Filtersystems aufrechtzuerhalten und die Luftqualität in Innenräumen zu verbessern.

Taschenfilter sind in der Lage, eine Vielzahl von Partikeln aus der Luft zu filtern, darunter Staubpartikel, Tierhaare, Pollen, Schimmelpilzsporen, usw. 

Die Wirksamkeit eines Filters hängt von seiner Konstruktion, dem verwendeten Material und der Filterklasse ab.

Die Filterklasse eines Taschenfilters ist in der Norm ISO 16890 bzw. EN 779 (veraltet) festgelegt. Diese Normen klassifizieren Filter nach ihrer Fähigkeit, bestimmte Partikelgrößen aus der Luft zu entfernen, und ordnen ihnen entsprechende Filterklassen zu. 

Die Filterklasse wird als "ePM1", "ePM2,5" oder "ePM10" angegeben. Diese Klassifizierungen beziehen sich auf die Filterleistung bei der Abscheidung von Partikeln bestimmter Größe aus der Luft. Zusätzlich zur Filterklasse wird ein Prozentsatz der Filterklasse angegeben, z.B. ePM2,5 50%, ePM1 60%, ePM1 85%. Dies bedeutet, dass der Taschenfilter 60 % der Partikel der Größe PM1 (0,3 bis 1 Mikrometer) abscheiden kann. 

Ein Taschenfilter besteht im Wesentlichen aus den Filtertaschen bzw. dem Filtermedium und dem Rahmen. Je nach Anwendung und den spezifischen Anforderungen an Filtration und Standzeit kann ein Taschenfilter aus verschiedenen Materialien hergestellt werden. 

Einige der gebräuchlichsten Materialien für das Filtermedium sind:  

• Glasfasern: Glasfasern bieten eine hervorragende Filterung feiner Partikel. Sie haben eine hohe Staubspeicherkapazität und behalten ihre Wirksamkeit über die gesamte Lebensdauer.  
• Synthetische Medien: Sie bieten eine gute Filtrationseffizienz und sind oft kostengünstig. 
• Kombination von Glasfasern und Aktivkohle: Aktivkohlefilter werden häufig zur Adsorption von Gasen und Gerüchen eingesetzt. Sie bestehen aus kohlenstoffhaltigen Materialien mit poröser Struktur, die eine große Oberfläche für die Adsorption bieten. Zusammen mit Glasfasermedien können diese Filtermedien sowohl Gerüche und Gase adsorbieren als auch Partikel filtern. 

Einige häufig verwendete Materialien für Filterrahmen sind: 

• Kunststoffe: Kunststoffrahmen werden häufig für Anwendungen verwendet, bei denen geringes Gewicht und Korrosionsbeständigkeit wichtig sind.
• Metalle: Metallrahmen werden für Anwendungen benötigt, die eine höhere Festigkeit und Stabilität erfordern. Aluminium und verzinkter Stahl sind typische Metalle für Filterrahmen. Sie bieten eine gute Stabilität und sind häufig recycelbar.
• Holz: In einigen speziellen Anwendungen können auch Holzrahmen verwendet werden, insbesondere wenn eine natürliche und umweltfreundliche Option bevorzugt wird. Holzrahmen sind jedoch weniger verbreitet und werden in der Regel nur für spezielle Anforderungen eingesetzt.

Taschenfilter bieten im Vergleich zu anderen Luftfiltern mehrere Vorteile:

• Effizienz: Sie haben eine hohe Abscheideleistung für Partikel in der Luft, einschließlich Feinstaub und Pollen.
• Langlebigkeit: Taschenfilter können eine längere Lebensdauer als andere Filtertypen haben, da sie eine größere Oberfläche haben und daher seltener ausgetauscht werden müssen.
• Geringerer Druckverlust: Sie bieten eine gute Luftdurchlässigkeit bei geringem Druckverlust, was bedeutet, dass weniger Energie benötigt wird, um die Luft durch das System zu pumpen.
• Kosteneffizienz: Obwohl sie teurer sein können als einige andere Filtertypen, können ihre längere Lebensdauer und ihre effiziente Leistung langfristig zu Kosteneinsparungen führen.
• Vielseitigkeit: Taschenfilter sind in verschiedenen Größen und Filterklassen erhältlich, sodass sie an unterschiedliche Luftreinigungsanforderungen angepasst werden können.

Insgesamt bieten Taschenfilter eine effektive und wirtschaftliche Lösung für die Luftfiltration in einer Vielzahl von Anwendungen, einschließlich gewerblichen Gebäuden, in Reinräumen, Krankenhäusern und anderen sensiblen Umgebungen.

Die Auswahl der richtigen Größe und des richtigen Typs von Taschenfiltern für Ihr Lüftungssystem hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Größe des Systems, der Luftqualität, der spezifischen Anforderungen und des Budgets. Die folgenden Schritte können Ihnen bei der Auswahl helfen:

• Bestimmen Sie die Filtergröße: Messen Sie die Abmessungen des vorhandenen Filterrahmens in Ihrem System. Die meisten Filter sind in Standardgrößen erhältlich, aber es ist wichtig, die genauen Abmessungen, vor allem die Tiefe, zu kennen, um sicherzustellen, dass der neue Filter passt.
• Beurteilen Sie die Luftqualität: Berücksichtigen Sie die Luftqualität in Ihrem Gebäude. Wofür wird Ihr Gebäude genutzt? Wie viele Personen befinden sich täglich im Gebäude? Gibt es besondere Verschmutzungsquellen, die sie berücksichtigen müssen? 
• Berücksichtigen Sie den Luftstrom: Ein zu dichter Filter kann den Luftstrom behindern und die Leistung des Lüftungssystems beeinträchtigen. Stellen Sie sicher, dass der gewählte Filter den Luftstrom nicht zu stark einschränkt, um eine effiziente Luftzirkulation zu gewährleisten.
• Entscheiden Sie sich für einen Filtertyp: Taschenfilter sind eine beliebte Wahl, da sie eine größere Oberfläche bieten und daher länger halten als Panelfilter.
• Fragen Sie einen Fachmann/eine Fachfrau: Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Art von Filter für Ihre Anlage am besten geeignet ist, können Sie sich an einen Fachmann/eine Fachfrau für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik wenden. Er/Sie kann Ihnen bei der Auswahl des richtigen Filters auf der Grundlage Ihrer individuellen Anforderungen und des Systems helfen.

Ja, es gibt spezielle Anforderungen und Normen, die Taschenfilter erfüllen müssen, um ihre Qualität und Leistung zu gewährleisten. Diese Normen variieren je nach Region und Anwendung, aber einige der wichtigsten Normen für Taschenfilter sind: 

• EN 779 (nicht mehr gültig): Diese Norm definiert die Klassifizierung von Luftfiltern nach ihrem Partikelabscheidegrad. Die Filter werden je nach ihrer Fähigkeit, Partikel unterschiedlicher Größe zurückzuhalten, in verschiedene Effizienzklassen von G1 bis F9 eingeteilt. Diese Norm ist nicht mehr gültig und wurde durch die ISO 16890 ersetzt. 
• ISO 16890 (weltweit): Diese Norm ersetzte die EN 779 und standardisiert die Bewertung und Klassifizierung von Luftfiltern nach ihrer Fähigkeit, Partikel in verschiedenen Größenbereichen zurückzuhalten. Die Filter werden in die Filterklassen ePM1, ePM2.5, ePM10 und Coarse eingeteilt.
• VDI 6022 (Deutschland): Diese Richtlinie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) enthält Anforderungen und Empfehlungen zur Hygiene in raumlufttechnischen Anlagen, einschließlich der Auswahl und Wartung von Luftfiltern wie Taschenfiltern, um die Luftqualität zu sichern und die Verbreitung von Krankheitserregern zu minimieren.
• EN 13053: Diese Norm legt die Anforderungen an Lüftungsgeräte für Nichtwohngebäude und Raumlufttechnische Geräte (RLT-Geräte) fest und schreibt die Prüfung der Leistungsmerkmale vor. Insbesondere wird die Druckdifferenz festgelegt, die ein Taschenfilter maximal erreichen sollt, bevor er gewechselt werden muss. 
• EN 15805: Diese Norm legt die Abmessungen des Filterrahmens von Luftfiltern fest, die in raumlufttechnischen Geräten, Filteransaugsystemen von rotierenden Maschinen und anderen Anwendungen eingesetzt werden.
• Eurovent 4/21: Eurovent hat ein Klassifizierungssystem für Luftfilter entwickelt, das Luftfilter nach ihrem Energieverbrauch und ihrer Energieeffizienz in Klassen von A+ bis E einteilt. Die Klasse A+ steht für den niedrigsten Energieverbrauch und die Klasse E für den höchsten Energieverbrauch. Die Klassifizierung der Energieeffizienz ermöglicht es dem Anwender, den jährlichen Energieverbrauch, die durchschnittliche Effizienz und die minimale Effizienz besser zu verstehen. Dies erleichtert die Auswahl des richtigen Luftfilters.
• Eurovent 4/23: ist ein umfassender Leitfaden, der Empfehlungen für die Auswahl des richtigen Luftfilters auf der Grundlage von zwei Parametern gibt: erstens die Qualität der Außenluft auf der Grundlage der WHO-Richtlinien und zweitens die Art des Gebäudes bzw. die Nutzung des Gebäudes. Eurovent 4/23 gibt konkrete Empfehlungen für die minimale Luftfilterleistung, die in Gebäuden erreicht werden muss, um die Menschen in Innenräumen vor schädlichen Luftschadstoffen zu schützen.