Klassifikation und Leistungsprüfung von Schwebstofffiltern
DIN EN 1822:2019 & DIN EN ISO 29463

EN 1822 und ISO 29463 - Klassifikation und Leistungsprüfung von Schwebstofffiltern

Erstellt Donnerstag, 29. Juli 2021

Nicht alle Schwebstofffilter sind gleich geschaffen. Nur durch die Prüfnorm EN 1822:2019 und ISO 29463 können Anwender sicher sein, dass die Qualität des EPA, HEPA- oder ULPA-Filters für den entsprechenden Einsatz geeignet ist. Die Norm EN 1822 wurde bereits mehrmals überarbeitet seit ihrer ursprünglichen Einführung in den 1990er Jahren. In der neusten Auflage wurde das Prüfverfahren der ISO 29463 integriert, um eine globale Akzeptanz der Prüfverfahren zu gewährleisten. Unabhängig davon, ob der Schwebstofffilter für Reinräume, als hochwertige Komponente einer Lüftungsanlage oder in einem eigenständigen Luftreiniger eingesetzt wird, sollten Sie immer prüfen, ob der Luftfilter individuell nach EN 1822 und ISO 29463 geprüft und zertifiziert wurde.

Wie Schwebstofffilter geprüft werden

Ein EPA, HEPA oder ULPA-Filter wird durch seine Wirksamkeit bei der Entfernung von luftgetragenen Verunreinigungen aus dem Luftstrom definiert. EN 1822:2019 legt genau fest wie eine Werksprüfung des Luftfilters durchgeführt werden muss und trägt so dazu bei, dass der Filter die erforderliche Abscheideleistung erfüllt. Während der Werksprüfung des Schwebstofffilters wird ein Testaerosol eingesetzt, um die Menge der luftgetragenen Partikel zu messen, die den Luftfilter durchdringen. Jeder Schwebstofffilter wird anhand der Most Penetrating Particle Size (MPPS) bewertet, um seine Effektivität auch gegen kleinste luftgetragene Verunreinigungen sicherzustellen. Die MPPS eines Luftfilters reicht von 0,1 bis 0,2 Mikrometer. Das bedeutet, dass ein HEPA-Filter mit der Einstufung H14 zu 99,995 % gegen die MPPS wirksam ist. Gemessen an anderen Partikelgrössen ist er noch viel effektiver.

Effizienzklassen und Prüfberichte

Wenn Ihr Schwebstofffilter korrekt getestet wurde, sollte er eine Filterklasse zwischen E10 und U17 aufweisen. Die nachstehende Tabelle zeigt die Filtereffizienz, welche basierend auf der Klassifizierung Ihres HEPA-Filters erzielt werden sollte. Die Filterklassen E10 bis E12 beziehen sich auf EPA-Filter, während Filterklassen U15 bis U17 sich auf ULPA-Filter beziehen.

Tipps zur wahl des richtigen Luftfilters

Zertifizierte Qualität

Ihr Schwebstofffilter sollte gemäss EN 1822:2019 einzeln getestet und zertifiziert sein. Diese Zertifizierung trägt dazu bei, sicherzustellen, dass Ihr sensibler Prozess so sauber und sicher ist wie geplant.

Individuelle Seriennummer

Als Leistungsnachweis sollten Sie prüfen, ob der Luftfilter individuell getestet wurde. Damit stellen Sie sicher, dass Ihr Filter nicht nur einer "Chargenprüfung" unterzogen wurde und die Tests vollständig rückverfolgbar sind.

Geringe Druckdifferenz

Eine hohe Druckdifferenz kann bei EPA, HEPA und ULPA-Filtern zu hohen Energiekosten führen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Filter eine geringe Druckdifferenz mit einem langsamen Anstieg über die Lebensdauer aufweist.

Lange Lebensdauer

Die allgemeine Effizienz lässt sich nur schwer im Betrieb testen. Entscheiden Sie sich für einen Schwebstofffilter, der seine Effizienz und Leistung über die gesamte Lebensdauer beibehält, damit Ihre wertvollen Prozesse konstant geschützt sind.

Bestehen Sie auf ein Prüfzerzifikat

Alan Sweeney, Clean Process Segment Manager von Camfil, erklärt Ihnen, wie Sie die EN 1822 für sich nutzen können und worauf Sie achten müssen, wenn Sie die Qualität eines Luftfilters prüfen möchten.

EPA, HEPA und ULPA-Filter von Camfil